Berlin. Der heute vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) vorgestellte Monitoringbericht zur Energiewende zeigt massiven Nachholbedarf bei der Energieeffizienz. Das Kernziel, den Primärenergieverbrauch bis 2020 um 20 Prozent zu senken, wird nach Aussage der Bundesregierung „nur durch erhebliche und verstärkte Anstrengungen“ noch erreichbar sein.
Christian Noll, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF): „Der Monitoringbericht ist die Quittung für die jahrelange politische Vernachlässigung der Energieeffizienz. Damit uns die Kosten der Energiewende beim Ausbau der Energieinfrastruktur nicht auf die Füße fallen, muss aus dem Bekenntnis der Bundesregierung zu ‚Energy Efficiency First‘ schnell Ernst werden – und ein Kernbestandteil des Koalitionsvertrags der nächsten Bundesregierung.“
Eine umfassende Bewertung der Umsetzung der Maßnahmen des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) soll erst im nächsten Bericht erfolgen. Bereits bei dessen Veröffentlichung sei laut DENEFF jedoch klar gewesen, dass dieser nicht ausreichen wird, um die Ziellücke bis 2020 zu schließen. Zwar lobt die DENEFF den NAPE als bislang ambitioniertestes Energieeffizienzprogramm einer Bundesregierung, hält die Wirkungsannahmen bei vielen Instrumenten jedoch für überzogen. Die Potenziale seien zwar vorhanden, den Maßnahmen mangele jedoch die nötige Anreizwirkung. Erste Ergebnisse innovativer Ansätze, wie der wettbewerblichen Ausschreibungen für Stromeffizienz (STEP up!) seien enttäuschend, da sie für teilnehmende Unternehmen völlig unattraktiv und zu aufwändig zu beantragen seien, kritisiert der Verband. Vorschläge für eine wirkungsvolle Energieeffizienzpolitik hat die DENEFF gemeinsam mit dem VfW und 13 Experten in einer Stellungnahme zum Grünbuch Energieeffizienz des BMWi gemacht.
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